Javoříčko (Javoříčské) Höhlen - besuch
Die Besucher betreten in Begleitung eines Führers durch einen künstlich angelegten Eingang den Gerölldom. Der mächtige Raum mit einer Fläche von 2.000 Quadratmetern hängt mit der Schlucht Zátvořice zusammen und verfügt über einen wunderschönen üppigen Tropfsteinschmuck. Insbesondere der Deckenbereich besticht durch einen Wald aus Stalaktiten verschiedener Formen und Größen. Den Boden bedeckt ein Felsgeröll, in dem schneeweiße Fließkuppen zu sehen sind. Aus dem Gerölldom mündet die Schlucht Löwengrube mit einer Gesamttiefe von 60 Metern.
Die Besichtigungsroute geht weiter durch einen wunderschön geschmückten hohen Gang in den imposanten Gigantendom. Der längliche Raum wird von mehr als 4 Meter hohen Stalagmiten und einer mit Sinterüberzügen geschmückten Wand dominiert, dem sog. Niagarafall. Ein toller Ausblick auf den Gigantendom bietet sich von der freitragenden Treppe, über die Besucher zu den Märchenhöhlen gelangen. Auch die kleineren Gänge verfügen jedoch über reichhaltigen Tropfsteinschmuck. In den Märchenhöhlen können z. B. dünne Strohstalaktiten, kugelförmige, sog. sphärolithische Stalaktiten sowie ein einmaliges transparentes Gebilde, die sog. „Gardine“, bestaunt werden.
Der Gang der Märchenhöhlen führt in das sog. Geweihte Loch, wo die kurze Besichtigungsroute endet. Die lange Besichtigungsroute führt weiter über die sog. Jungfernhöhle in die drei aufeinander folgenden Gänge der Friedenshöhlen: Špraněcká, Vojtěchovská und Březinská. Diese Räume weisen einen völlig anderen Charakter auf. Die 1 – 4 Meter breiten und stellenweise bis zu 10 Meter hohe Gänge verfügen ebenfalls über einen reichhaltigen Tropfsteinschmuck. Eine für die Friedenshöhlen typische Tropfsteinform sind exzentrische Tropfsteine, sog. Heliktiten, die vor allem in den Deckenbereichen der Gänge zu sehen sind. Der Gang biegt im Dolinen-Dom ab, wo sich die Räume in verschiedene Richtungen verzweigen.
Nach einer Theorie handelt es sich um den einstigen Zusammenfluss der Bäche Špraněk und Javořička, die Form einiger Räume deutet jedoch eher auf eine Wasserscheide hin. Höchstwahrscheinlich fanden hier in verschiedenen Entwicklungsphasen der Höhle beide hydrographischen Varianten statt. An der Formation Am Pferd und der Abzweigung zu der Schwarzen Schlucht vorbei gelangen die Besucher in den künstlich angelegten Ausgangsstollen.
